Viele intensivieren im Rentenalter die Gartenarbeit oder entdecken diese als neues Hobby. Die Bewegung an der frischen Luft hält fit und ist gesund. Doch was tun im Winter? Eine Möglichkeit ist, Arbeiten im Bereich Schneeräumung oder Wintersport zu übernehmen. Bei beidem ist zeitliche Flexibilität gefragt.
Für Schneeräumung oder Hilfsdienste bei Skiliften sind Menschen mit grosser Flexibilität gefragt. Hundertprozentarbeitende oder Erziehende kommen dazu nicht oder eher weniger in Betracht. Rentnerinnen und Rentner hingegen, deren Hobby im Winter temperaturbedingt brach liegt, machen sich gerne als Schneeschipper oder Skiliftbügelserviererin nützlich.
Schneeschippen
Da ist z. B. Josef Keller. Er liebt seinen Garten. Dessen Blumenpracht wird im ganzen Dorf bewundert und sein breites Wissen über Gemüseanbau ist unter anderen Hobbygärtnerinnen und -gärtner sehr gefragt. Während der Wittwer im Sommer nur in seinem Garten zu finden ist, langweilt er sich zur kalten Jahreszeit oft zuhause. Er wohnt in einem Mehrfamilienhaus mit zwölf Wohnungen. So kam ihm die Idee, bei Schneefall die Schaufel, die jeweils neben dem Hauseingang steht, zur Hand zu nehmen und die Wege vom Schnee zu befreien. Der nebenamtliche Hauswart, der tagsüber seiner Haupttätigkeit nachgeht, findet jeweils nur zu Randzeiten Zeit, bei jeweils geringer Lust. Neben den Wegen pfadet Keller auch Garagenvorplätze. Ihm macht es wenig aus, morgens bereits vor sechs Uhr die Schaufel zur Hand zu nehmen. In der Nachbarschaft wurde man auf ihn aufmerksam und so hat es sich ergeben, dass er auch bei zwei Nachbarhäusern für rutschfreie Plätze sorgt.
Die Arbeit muss nicht gratis sein
Josef Keller macht dies gerne. Dabei kommt er mit Passantinnen und Passanten ins Gespräch und hält sich nebenbei fit. Die körperliche Leistung, welche bei der Schneeräumung zu vollbringen ist, kommt einem Fitnessprogramm im Studio nahe oder übertrifft es gar. Diese Arbeit muss nicht kostenlos geleistet werden. Gerade Unternehmen würden sich für die Zufahrten und Plätze ihrer Gewerbebauten bereitwillige Leute wünschen, die zuverlässig nach einem Schneefall zur Stelle sind. Dafür sind sie auch bereit zu zahlen und in Räumungsgerät – auch maschinelles – zu investieren.
Ähnlich gelagert ist es mit Einsätzen an Skiliften. Zwar nimmt deren Anzahl mit der Klimaerwärmung leider ab, doch gerade deswegen lohnt sich die Saisonanstellung kaum mehr, wenn nur noch von zwei bis vier Wochen Einsatz pro Winter ausgegangen werden kann. Hier kann die Flexibilität von Pensionierten sogar den Fortbestand eines Skilifts retten. Bezahlt wird nach effektivem Aufwand in Stunden. Dies können sich Menschen ohne Renten, die auf ein regelmässiges Einkommen angewiesen sind, nicht leisten. Die Suche nach Personal ist entsprechend gross. Leider finden sich Arbeitgebende und Arbeitnehmende nicht immer einfach. Es kann sich lohnen, einfach mal anzufragen – oder ungefragt einer Schaufel zur Hand zu nehmen.