„Wie geht’s dir?“

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Darf ich mich vorstellen?

Silvia Hablützel

Geburtsdatum
21.1.1964

Beruf
Dipl. Pflegefachfrau Hf/BScN

Tätigkeit PS
Programmleitung Gesundheitsförderung und Prävention (70%)

Mein Name ist Silvia Hablützel, ich bin verheiratet, habe zwei erwachsene Söhne und wohne in Teufen. Ich lese sehr gerne, singe im Chor in Gais und interessiere mich für Kultur. Erholung finde ich in meinem Garten. Beruflich führte mich mein Weg als Pflegefachfrau über Stellen im Akut- und Langzeitbereich der Palliative Care und die Vorstandsarbeit im Berufsverband der Pflegefachpersonen hin zu Aufgaben der Gesundheitsförderung und Prävention. Dass die auf August 2010 ausgeschriebene und auf ein Jahr befristete Stelle sich so nachhaltig entwickeln würde, hätte ich damals allerdings nicht zu hoffen gewagt! Gesucht wurde im Auftrag des Kantons eine Pflegefachperson für den Aufbau eines Projekts zur Gesundheitsförderung im Alter. Eine spannende Aufgabe und eine ideale Verknüpfung meiner bisherigen beruflichen Erfahrungen und der im Pflegestudium neu erworbenen Fähigkeiten. Heute, fast 12 Jahre später, gibt es «Zwäg is Alter» (ZiA) noch immer und erst kürzlich konnte die Leistungsvereinbarung zwischen dem Kanton und der Pro Senectute Appenzell Ausserrhoden für die Zeitspanne 2022 bis 2025 unterzeichnet werden. Und so werde ich mich auch in Zukunft mit viel Freude, Herzblut und Energie für die Erhaltung der Gesundheit einsetzen.

“ Wie geht’s dir?“

Diese einfache Frage habe ich vor drei Wochen einer Klientin gestellt und fand mich unvermittelt in einem Keller des im zweiten Weltkrieg zerbombten Berlins wieder! Die Frau ist 87-jährig und hat den Krieg mit ihrer Mutter und zwei Geschwistern erlebt. Nun lassen sie die aktuellen Berichte aus der Ukraine nicht mehr schlafen und die eigenen Erfahrungen und schrecklichen Bilder sind präsenter denn je. In einem Kurs kamen die Teilnehmenden auf die grosse Solidarität mit den ukrainischen Flüchtlingen zu sprechen. Eine Teilnehmerin wurde ruhig und meinte dann trocken, sie sei in der Schweiz geboren und aufgewachsen, aber 1943 mit deutschem Pass mit der ganzen Familie ausgewiesen worden. Sie hätten Arbeitsstelle, Wohnung und alles verloren. Eine Frau ruft an und erkundigt sich nach Unterstützungsmöglichkeiten. Ihr Mann sei an Demenz erkrankt und die Betreuung werde zunehmend anstrengender. Auf die Frage wie es ihr gehe, bricht sie in Tränen aus. «Wie geht’s dir?», wird auch im Trauercafé in Herisau gefragt. So unterschiedlich wie die Menschen sind, fallen auch die Antworten aus: von «danke es geht mir gut, ich bin dankbar für die gemeinsame Zeit» über «ich fühle mich einsam, sie fehlt mir so» bis zu «ich spüre gar nichts». Das waren nur einige Beispiele aus der Beratung zur Gesundheitsförderung und Prävention «Zwäg is Alter».

p.s. Magazin

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