Die Pro Senectute AR hat sich auf die Fahnen geschrieben, Seniorinnen und Senioren den Weg zu ebnen, damit sie ihr Leben so lange als möglich im eigenen Daheim führen können. Unter dem Titel «Hilfen zu Hause» deckt die Fachund Dienstleistungsorganisation eine breite Palette an Unterstützungsangeboten ab. Ressortleiterin Silvia Oliva kann für die Alltagshilfen auf ein bewährtes und motiviertes Team zurückgreifen.
Die kompetenten Sozialzeitengagierten werden für eine grosse Bandbreite an Dienstleistungen vermittelt. So etwa für Sozialeinsätze wie einkaufen, spazieren, besuchen, spielen oder vorlesen. Weiter leisten die hilfsbereiten Kräfte Arbeitseinsätze wie kochen, waschen, bügeln, putzen, aufräumen oder entsorgen. Es gibt allerdings Grenzen: Pflegeaufgaben, Hausmeisterarbeiten, Fahrdienste etc. werden nicht übernommen – die Pro Senectute weiss jedoch Rat, welche Drittanbieter einspringen könnten.
Entlastung – auch für Angehörige
Silvia Oliva freut sich: «In der Alltagshilfe können wir auf langjährige, erfahrene sozialzeitengagierte Personen aus verschiedenen Sektoren zählen.» Dank deren wertvollen Unterstützung wird Rentnerinnen und Rentnern der Erhalt von Lebensqualität in der vertrauten Umgebung ermöglicht – was auch Angehörige und Nachbarn entlastet.
Zeit schenken
Drei Sozialzeitengagierte aus dem vielköpfigen Team sind Priska Bullinger, Manuela Brülisauer und Sabine Kaiser. Im Gespräch mit dem p.s.-Magazin gaben sie Einblick in ihre Tätigkeit. Eine Tätigkeit, bei der etwa für die 65-jährige Priska Bullinger besonders wichtig ist, den Menschen Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken sowie ein offenes Ohr für Alltagssörgeli und Nöte zu haben. Sie lacht bei der Erinnerung an einen denkwürdigen Einsatz: «Bei einer Dame sollte ich beim Putzen und Aufräumen helfen. Doch sie meinte, die Gespräche mit mir würden ihr den Psychiater ersetzen und putzen sei nicht so wichtig – ihr Zuhause hätte es aber dringend nötig gehabt.»
Bereichernde Arbeit
Während etwa vier Stunden pro Woche begleitet Priska ältere Menschen im Alltag oder hilft beim Umzug in einen neuen Lebensabschnitt sowie bei monatlichen Zahlungen. Sie engagiert sich seit 2020 für die Pro Senectute. Zu ihren Beweggründen sagt Priska: «Nachdem ich meine selbständige Arbeit reduziert hatte, bekam ich Zeit und wollte sie sinnvoll älteren Menschen widmen.» Diese Begegnungen will Priska nun nicht mehr missen: «Ich gehe aus jedem Einsatz mit einem Lächeln nach Hause und fühle mich bereichert und beschenkt, wenn ich jemandem Freude machen konnte.»
Den Alltag meistern
Ähnliche Erfahrungen macht Manuela Brülisauer. Die 42-Jährige ist ebenfalls seit ungefähr vier Jahren als Sozialzeitengagierte tätig. Sie sagt: «Die geleisteten Hilfsdienste unterscheiden sich sehr im Zeitaufwand. Im Durchschnitt helfe ich etwa zwölf Stunden pro Woche beim Haushalten.» Dazu gehört bei Manuela auch, die Alltagsgestaltung zu besprechen und an wichtige Termine zu erinnern oder sie zu vereinbaren. Und: «Wenn jemand dafür offen ist, lässt sich zuhause auch hin und wieder auch eine kleine Qi Gong-Einheit als Aktivität für Körper und Geist einbauen.»
Frischer Wind
Es fällt Manuela leicht, Menschen zu motivieren, Dinge anders anzugehen. Sie weiss: «Hilfe annehmen ist keine Schwäche. Es erfordert Mut, den Alltag neu zu betrachten. Manchmal braucht es einen frischen Wind und der Lebensmut kehrt wieder ein.» Als «Hilfe zu Hause» darf Manuela frischen Wind bringen und stösst damit auf Resonanz: «Eines meiner schönsten Erlebnisse war, als ich sehen durfte, wie ein Mensch neu erblühte und seine Lebensumstände sich zum Positiven verändert haben.» Sie empfiehlt daher das Sozialzeitengagement weiter: «Es braucht viel mehr Helfer um selbständiges Leben zuhause zu ermöglichen. Wir leben in einer Zeit, in welcher der Nächste oft vergessen geht oder wir achtlos aneinander vorbeigehen. Hinschauen und aktiv werden tut nicht nur dem Nächsten gut, sondern auch dir selbst.»
Engagiert geblieben
Auch Sabine Kaiser hat mit dem Sozialzeitengagement eine Aufgabe gefunden, die sie erfüllt. Die 54-Jährige erledigt für zwei Kunden je einmal im Monat administrative Begleitungen und unterstützt einen weiteren Kunden wöchentlich als Alltagshilfe. Nachdem sie bereits mehrere Jahre ehrenamtlich in der Westschweiz für das Kinderkino tätig gewesen war, war für sie nach ihrem Umzug in die Deutschschweiz klar, dass sie mit einem sozialen Engagement weitermachen wollte. Auf Empfehlung ihrer Schwester bewarb sie sich bei der Pro Senectute und ist nun schon im siebten Jahr dabei.
Berührende Erfahrungen
Auch sie durfte berührende Erfahrungen machen: «Mehrere Jahre lang habe ich eine Frau betreut, mit der ich mich sehr gut verstanden habe. Als sie in ein Altersheim gehen musste und mein ‹Vertrag› mit ihr endete, haben wir den Kontakt gehalten. Ich besuche sie heute noch ab und zu.» Die guten Kontakte zu den betreuten Menschen sind Sabine wichtig. Sie betont: «Die Seniorinnen und Senioren sind immer sehr freundlich, respektvoll und rücksichtsvoll. Man macht schöne Begegnungen.» Sie schliesst mit der vielleicht wichtigsten Erkenntnis überhaupt: «Ich finde es wichtig, älteren Menschen zu helfen. Denn eines Tages sind wir selbst an der Reihe und dann sind wir froh, wenn wir Hilfsorganisationen in Anspruch nehmen können.»