«Alle freuen sich über eine Postkarte»

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Ein paar persönliche Worte, ein lieber Gruss – es braucht eigentlich nicht viel, um jemanden glücklich zu machen. Amy Fryman und Soraya Daassi haben das erkannt. Sie verschicken mit ihren Postkarten Freude für einsame Menschen.

«Wir schreiben generell viele Postkarten», sagen Amy Fryman und Soraya Daassi: «Darum kam uns spontan die Idee, Grüsse an einsame Unbekannte zu senden.» Die Freundinnen aus Ausserrhoden und St.Gallen verbindet vieles: Berufsbegleitend lernen die beiden 25-Jährigen eifrig für die Matura. Das nächste grosse Etappenziel der Pharmaassistentin Amy und der Drogistin Soraya ist, sich nach dem Studium ab dem Jahr 2030 Apothekerin nennen zu dürfen. Ausserdem reisen die zwei leidenschaftlichen Zugfahrerinnen gerne durch die Schweiz. Ein Gruss von ihnen kann also von irgendwo her kommen. «Wir schreiben dann zum Beispiel wo wir gerade sind, was wir tun oder etwas ganz Alltägliches – auf jeden Fall aber etwas Positives».

Ein bunter Haufen wartet auf Leserschaft

Nicht nur beim Inhalt zeigen sich die Freundinnen kreativ, sondern auch beim Sammeln der Grusskarten. Diese warten mittlerweile in Hülle und Fülle auf Empfänger. «Wo immer wir finden, nehmen wir Gratispostkarten mit», sagen die beiden und lachen: «So haben wir neben Karten von Firmen, Institutionen oder Gemeinden auch die eine oder andere Abstimmungspostkarte im Sortiment.» Das Sujet spiele nur eine untergeordnete Rolle, erklären Amy und Soraya. Denn: «Wichtig sind die persönlichen Worte auf der Rückseite und dass man an jemanden denkt. Es hat sich noch nie jemand nicht über eine Postkarte gefreut.»

Ein gutes Gefühl für Sender und Empfänger

Beide betonen, dass sie in ihrem Hobby eine Win-Win-Situation sehen: «Es ist ein mega gutes Gefühl, wenn man eine Karte schreibt. Man verschickt einen Aufsteller, über den man sich selber freuen würde.» Besonders viel Nutzen findet ihr Engagement bei Leuten, die alleine sind. Wo soziale Kontakte fehlen, kann eine persönliche Nachricht viel bewirken. Und darüber zeigen sie sich glücklich: «Dass man mit ganz einfachen Dingen jemanden fröhlich machen kann, ist wunderschön.»

Kontakt aufnehmen

Damit das Schreibprojekt richtig Fahrt aufnimmt, darf man sich ungeniert bei den zwei jungen Frauen melden. Einfach die eigene Postanschrift an eine der folgenden Adressen senden: Soraya Daassi, Bahnhofstrasse 34, 9630 Wattwil oder Amy Fryman, Zürcherstrasse 189a, 9014 St.Gallen – eine Antwort in Form einer Karte folgt bestimmt. Und wenn sich eine Brieffreundschaft ergibt, ist ein grosses Ziel erreicht: Jemand ist weniger allein.

Matthias Bruelisauer

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