Sich gesund lachen

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Warum es wichtig ist, den Humor nicht zu verlieren.

Schon als Säugling kann man kichern. Später wird der Mensch manchmal Tränen lachen. Was kann man tun, damit einem im Alter das Lachen nicht im Hals stecken bleibt? Denn: Lachen ist gesund!

Lachen fühlt sich nicht nur gut an – dem Lachen wohnen im wahrsten Sinne des Wortes heilende Kräfte inne. Diese Erkenntnis ist nicht neu. Thomas Knecht, leitender Arzt am Psychiatrischen Zentrum Appenzell Ausserrhoden in Herisau, erklärt: «Die spannungslösende Wirkung des Lachens ist schon seit Generationen bekannt. Heute weiss man, dass dabei Stresshormone abgebaut und Glückssubstanzen, wie zum Beispiel Endorphine, ausgeschüttet werden.»  

Auf der körperlichen Ebene bewirkt Lachen laut Knecht eine Lockerung der Muskulatur, eine Stimulation des Gehirns, eine Aktivierung des Immunsystems sowie ein Training von Herz und Atmung. Und besonders interessant: Lachen lindert Schmerzen.

Depressive sterben früher

Knecht hält fest, dass der humorvolle Mensch ist in der psychiatrischen Wissenschaft nicht exakt definiert ist, da es sich dabei ja nicht um ein Störungsbild handelt – ganz im Gegenteil! «Dementsprechend existieren auch keine statistischen Arbeiten über diesen Menschentypus», fügt der Arzt an und sagt weiter: «Hingegen steht fest, dass depressive Menschen eine klar verkürzte Lebensdauer aufweisen, was im Umkehrschluss auch etwas besagen kann. Im Einzelfall stellen wir aber schon fest, dass die Weisheit des Alters auch mit einer heiteren Gelassenheit einhergeht.»

Die Gelotologie, wie die Lachforschung im Fachjargon heisst, sagt, dass das Lachen einem Hirnteil entspringt, der noch älter ist als das Sprachzentrum. Damit hat die Natur eine hervorragende Basis für einen angenehmen Umgang miteinander gelegt. «Im zwischenmenschlichen Raum löst das Lachen Hemmungen, schafft ein freundschaftliches Klima und fördert die Kommunikation», sagt der Arzt und spinnt den Faden weiter: «Kein Wunder, wurde das Lachen auch als Heilmittel entdeckt. Schon Mitte der 90er-Jahre setzte der indische Arzt Madan Kataria mit einer Gruppe für Lachyoga einen Trend, der mittlerweile um die Welt gegangen ist». Auch in unseren Breiten ist Lachtherapie ein Begriff geworden. Dazu Knecht: «Lachtraining mit speziellen Atemübungen verhilft den Patienten zur Beseitigung ihrer psychischen Blockaden». Michael Titze, einer der führenden Experten auf diesem Gebiet schreibt, sogar verschüttete Lebensfreude könne wieder befreit werden. Mit einem Schmunzeln sagt Knecht: «Man tut also gut daran, den Humor etwas ernster zu nehmen.» Ganz im Interesse seiner seelischen Gesundheit soll man sich so viel wie möglich an den lustigen Seiten des Lebens zu ergötzen.  

Wie man das Lachen nicht verliert

Es gibt viele verschiedene Dinge, die hilfreich sind, wenn es darum geht, eine heitere Seelenlage zu bewahren: Das Spektrum der Möglichkeiten reicht von abwechslungsreicher Kost, welche für eine optimale Darmflora sorgt, über das Betreiben erbaulicher Hobbys bis zur Beziehungspflege mit gemütvollen Menschen, welche ebenfalls gerne lachen – denn Lachen ist nun einmal eine soziale Aktivität. Besonders hervorzuheben sind ausserdem körperliche Bewegung, Sport, Musik und Tanz, frische Luft und viel natürliches Sonnenlicht. Nicht zu vergessen sind auch jene Kunstprodukte, welche extra zur Erheiterung der Menschen geschaffen wurden: Komödien, Parodien, Satiren, Witze und Karikaturen. Da sollte doch für jede und jeden etwas dabei sein!

Matthias Bruelisauer

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